
Es klingt wie das Drehbuch zu einem Actionfilm oder eine wilde Fantasie von Dana White nach ein paar Drinks zu viel: Ein UFC-Titelkampf, ausgetragen auf dem makellosen Rasen des Weißen Hauses in Washington D.C. Doch was monatelang als Gerücht kursierte, hat sich inzwischen zu einem konkreten Plan verfestigt. Ja, die UFC kommt 2026 tatsächlich zum Amtssitz des Präsidenten.
Die Welt des Kampfsports ist voll von Spektakeln – man denke an den "Rumble in the Jungle" oder den "Fight of the Century". Aber ein Event auf dem "South Lawn", dem Südrasen des Weißen Hauses, stellt alles Bisherige in den Schatten. Es ist ein beispielloser Schritt, der Politik, Sport und Entertainment auf eine Weise vermischt, wie es sie noch nie zuvor gegeben hat.
Wie kam es zu dieser verrückten Idee?
Der Schlüssel zu diesem Ganzen ist die langjährige und offene Freundschaft zwischen UFC-Präsident Dana White und US-Präsident Donald Trump. Ihre Verbindung reicht Jahrzehnte zurück, bis in die frühen 2000er-Jahre, als Trump der jungen, damals angeschlagenen UFC erlaubte, Events in seinen Casinos in Atlantic City abzuhalten – zu einer Zeit, als MMA von vielen noch als "menschlicher Hahnenkampf" verpönt war.
Diese Loyalität hat White nie vergessen. Er war ein prominenter Redner auf Trumps Parteitagen und Trump ist regelmäßig Ehrengast bei UFC-Veranstaltungen.
Die Idee eines Kampfes im Weißen Haus wurde erstmals im Sommer 2025 öffentlich, als Präsident Trump bei einer Kundgebung beiläufig erwähnte, er wolle zur Feier des 250. Jahrestages der Unabhängigkeitserklärung der USA ("America250") einen "großen UFC-Kampf" auf dem Gelände veranstalten. Dana White bestätigte kurz darauf, dass die Pläne "absolut stattfinden" werden.
Was wir bisher über das Event wissen
Obwohl noch keine Fight Card angekündigt wurde, sind die Eckdaten bereits durchgesickert und sorgen für Aufsehen:
Das Datum: Das Event ist für den 14. Juni 2026 angesetzt. Das Datum ist kein Zufall: Es ist der 80. Geburtstag von Donald Trump.
Der Anlass: Offiziell ist der Kampf Teil der "America250"-Feierlichkeiten, die die 250-jährige Unabhängigkeit der USA markieren.
Der Ort: Das Oktagon wird auf dem "South Lawn" (Südrasen) des Weißen Hauses aufgebaut.
Die Logistik: Dies ist der heikelste Punkt. Aus Sicherheitsgründen wird die Live-Zuschauermenge stark begrenzt sein. Während Trump anfangs von "20.000 bis 25.000" Zuschauern sprach, hat Dana White realistischere Zahlen genannt: Es wird eine exklusive Veranstaltung mit knapp 5.000 Sitzplätzen direkt am Oktagon sein.
Das "Public Viewing": Um dennoch ein Massenevent daraus zu machen, plant die UFC eine gigantische Übertragung auf Großbildleinwänden in einem nahegelegenen Park (möglicherweise der National Mall), wo bis zu 85.000 Fans erwartet werden.
Die "Fight Week": Die UFC plant eine komplette "Washington D.C. Takeover". Gerüchten zufolge sollen die öffentlichen Wiegen (Weigh-ins) auf den Stufen des ikonischen Lincoln Memorial stattfinden.
Die Kosten: Allein die Wiederherstellung des historischen Rasens nach dem Event wird die UFC voraussichtlich rund 700.000 US-Dollar kosten.
Ein Spektakel mit Sprengkraft
Noch ist unklar, wer im Hauptkampf antreten wird, auch wenn Gerüchte kursieren, dass die UFC Kämpfer einladen wird, die ihre Unterstützung für die amtierende Regierung öffentlich gemacht haben.
Kritiker sehen in dem Vorhaben eine beispiellose Politisierung des Sports und eine Grenzüberschreitung, die das Ansehen des Präsidentenamtes beschädigt. Für Befürworter – und für die UFC – ist es der ultimative Marketing-Coup: Das Symbol der amerikanischen Machtzentrale als Kulisse für den härtesten Sport der Welt.
Eines ist sicher: Wenn am 14. Juni 2026 die Lichter auf dem Südrasen angehen, wird die ganze Welt zuschauen.
